550 Jahre Schuhmacher-Innung Düsseldorf-Mettmann
Historische Schuhausstellung vom 5. Juli - 14. August 2003

 

"Zeigt her eure Füße!" könnte eine Aufforderung lauten, die uns, bei Befolgung, dann nur beweisen würde, dass ein Großteil der Bevölkerung ihren Füßen zu wenig Beachtung schenkt.

Da unser Körpergewicht ein ganzes Leben lang von unseren Füßen getragen wird, ist ein fußgerechtes Schuhwerk Voraussetzung für gesunde und leistungsfähige Füße und Beine. Deshalb: Die beste Hülle für unsere Füße ist der Maßschuh!

Für den Schuhmacher hat die Gesunderhaltung der Füße und die Langlebigkeit der Schuhe Priorität. Bei der Fertigung von Maßschuhen muss der Schuhmachermeister den individuellen Wünschen des Kunden gerecht werden und das Material auf den jeweiligen Verwendungszweck abstimmen. Hier gibt es erhebliche Unterschiede.

Das Obermaterial, die Brandsohle und die Innendecksohle sollten immer aus Leder sein, da Leder die Hautfeuchtigkeit beim Tragen aufnimmt und im Ruhezustand wieder ausscheidet. Die Lederbrandsohle hat einen weiteren Vorteil: Beim Gehen prägen sich die Fußdruckstellen in die Brandsohle ein und formen ein gutes Fußbett, das bei fachgerechter Schuhreparatur auch erhalten bleibt.

Leder ist somit ein idealer und gesunder Werkstoff. Wenn dann der Schuh noch auf Maß gefertigt ist, können sich unsere Füße sehen lassen.

Damit sollen aber nicht die Konfektionsschuhe schlecht geredet werden, die ja ebenfalls aus hochwertigem Material bestehen können. Der Schuhmacher kann auch am Konfektionsschuh Änderungen vornehmen, um diesen an die individuelle Gangart des Kunden anzupassen.

TÜV für die Schuhe könnte ein anderer Ausdruck für Schuhreparatur sein. Dies unterstreicht zudem die Bedeutung einer fachgerechten und auf die Gesundheit ausgerichtete Reparatur durch den Schuhmachermeister.

Die Erneuerung getragenen Schuhwerks ist eine der Aufgaben des Schuhmacherhandwerks. Hauptsächlich werden schadhafte Stellen am Schaft ausgebessert, Sohlen, Absätze, Innenfutter und Decksohlen erneuert, um den Tragekomfort zu verbessern und die Lebensdauer der Schuhe zu erhöhen.

Kunststoffmaterialen, die Lösungsmittel und Weichmacher enthalten, sind kein ideales Besohlungsmaterial und werden meistens an billigen Schuhen verarbeitet. Trotzdem lohnt sich auch hier eine Reparatur.

Bei Schuhen, die komplett aus synthetischen Materialien bestehen, werden durch die Körperwärme Lösungsmittel und Weichmacher aktiv und können über die Haut eindringen. Die Folge sind Allergien und andere Beschwerden.

Schuhreparatur vermeidet Abfall. Wenn in Deutschland, lt. Statistik, jährlich 400 Millionen Paar Schuhe weggeworfen werden, ist das ein großes ökologisches Problem. Dabei stellen industriell gefertigte Schuhe mit ihren vielen nicht ungefährlichen Materialien und Bestandteilen eine besondere Problematik dar.

Daher: "Weg von kurzlebigen Schuhen! Hin zu langlebigen, qualitativ guten Produkten!"

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